Die Moritz-Talsperre ist ein Staubecken auf dem Katastergebiet von ehemaligen Podhůří/Schimberg bei Vysoká Pec/Hohenofen an der östlichen Grenze des Landkreises Chomutov/Komotau und auf dem Katastergebiet vom ehemaligen Jezeří/Eisenberg im Landkreis Most/Brüx im Bezirk Ústí nad Labem/Aussig.
Die Talsperre liegt am Vesnický potok/Eisenberger Waldbach im Erzgebirge, inmitten des Nationalen Naturreservates Jezerka im Tal zwischen Jezerka/Seeberg (706 m) und Jedlová/Tannich (853 m). Die Talsperre ist in der Verwaltung des staatlichen Unternemens Povodí Ohře/Einzugsgebiet Eger. Sie ist ein Kulturdenkmal der Tschechischen Republik. Die Talsperre wurde von Moritz von Lobkowitz in den Jahren 1902-1904 erbaut. Moritz von Lobkowitz erlebte die Fertigstellung nicht mehr, er verstarb 1903. Ihm zu Ehren wurde die Eisenberger Talsperre später als Moritz-Talsperre benannt. Die Baukosten haben sich auf eine halbe Million Kronen belaufen.
Ab dem Jahr 1904 diente die Talsperre als Trink- und Brauchwasserreservoir für die Gemeinden Neundorf an der Biela/Nové Sedlo nad Bílinou, Kunnersdorf/Kundratice, Hütte/Bouda, Eisenberg/Jezeří, Seestadtl/Ervěnice, Holtschitz/Holešice und insbesondere die fürstlich lobkowitzische Brauerei in Neundorf.
Die ursprünglich von der Talsperre versorgten Gemeinden wurden seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts sämtlich, wegen des Braunkohlenabbaus liquidiert. Seit dem Jahr 2003 wird die Talsperre nicht mehr für Trinkwasserversorgung genutzt, obwohl sie formell als Trinkwasserreservoir mit geschützten Einzugsgebiet weiter geführt wird. Das Werk dient als mögliche Zukunftsreserve. Die Wasserabnahme wurde wegen ausreichender Kapazität der anderen größeren Anlagen im Versorgungssystem und betriebstechnische Problematiken, die für kleine Anlagen typisch sind, eingestellt.
Die Sperrmauer ist gemauert aus Bruchsteinen und gegen dem Wasserspiegel gewölbt. Die Krone befindet sich in 471,69 m über NN. Die Länge beträgt 86,4 m und Breite 4,02 m. Die maximale Höhe der Sperrmauer über dem Terrain beträgt 17,54 m. Die Ablasseinrichtung besteht aus unteren Ablässen mit einer Kapazität von 2 × 0,17 m3/s und einem Sicherheitsüberlauf auf der rechten Seite der Sperrmauer. Die Gesamtlänge der Überlaufkante ist 11,8 m und die Gesamtkapazität des Überlaufs bei maximalen Wasserspiegel beträgt 12,58 m3/s. Der Boden der Talsperre befindet sich in einer Höhe von 454,15 m und die Wasseroberfläche (bei Normalstand) in 470,57 m über NN. Der Vorratsraum beträgt 0,049 Million m3 und der Gesamtraum 0,053 Million m3. Die gesamtbeflutete Fläche ist 0,64 ha, was den Stausee zum kleinstem Wasserspeicher des Nordböhmischen Braunkohlereviers macht.
Die Einzugsfläche der Talsperre beträgt 2,81 km².