Osterfeuer
Das Osterfeuer soll die Sonne begrüßen. Bereits im Altertum galt dieser Brauch zur Sicherung der Fruchtbarkeit und der guten Ernte. Das Osterfeuer wurde schon zu heidnischer Zeit als Frühlingsfeuer entzündet, um mit ihnen als Symbol für die Sonne Fruchtbarkeit und Wachstum auf die Erde zu holen. Beim Osterfest wurde dieses Feuer dann zu einem zentralen christlichen Ereignis, bei dem die Osterkerze entzündet wurde, um diese anschließend in einer feierlichen Prozession in die dunkle Kirche zu tragen. Dieses Lichtwerden versinnbildlichte die Auferstehung Jesu und das neue Leben, das mit ihm in die Welt kam. Mit diesem Brauch glaubten die Menschen den Winter endgültig zu vertreiben. Das Osterfeuer ist in der Erzgebirgskammregion nicht weit verbreitet.
Osterwasser holen
Ein eher heidnischer Brauch ist das Osterwasser holen, der mit sehr viel Aberglauben behaftet ist. Das Osterwasser galt als Heilwasser bei Augenleiden, Ausschlag und andere Krankheiten, wenn man es aus der Quelle schöpfte. Es wurde geglaubt, dass wenn man sich am Ostermorgen im fließenden Bach wäscht, immer jung und schön bleibe. Um das Vieh vor Krankheiten zu schützen, wurde es am frühen Ostermorgen in die Bäche getrieben. Das Wasser stand dabei als Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurde zum Gedenken an die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera verehrt.
Die christliche Darstellung kam erst im Laufe der Jahrhunderte nach Christus dazu. Nur in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag von Mitternacht bis zum Sonnenaufgang durfte das Wasser aus einem Bach oder Brunnen geschöpft werden. Das Osterwasser ist ein Symbol der Fruchtbarkeit, die jungen Mädchen schöpfen schweigend Wasser gegen den fließenden Strom. Das Schweigen darf dabei nicht gebrochen werden, damit das Wasser seine Segens- und Heilskraft behält. Es darf darüber hinaus kein Wassertropfen verloren gehen oder im Heim des Mädchens auslaufen. Das heilige Wasser soll nun ein ganzes Jahr vor Krankheiten, Unglücken oder ähnlichen Ereignissen schützen.
In verschiedenen Regionen wird aus Dankbarkeit zum lebensspendendem Wasser noch heute der Brunnen im Ort geschmückt
und mit Osterschmuck verziert.
Osterrute
Es ist eine lebendige Tradition und eine der Hauptsymbole zu Ostern. Die Osterrute soll für das ganze kommende Jahr Glück, Wohlstand und eine gute Ernte ins Haus bringen. Die Kraft der Gerten überträgt sich auf jeden, der mit der Osterrute verhauen wird. Die Osterrute wird aus jungen Gerten des Weidenbaums geflochten. Für die einfachste Rute benötigt man drei Gerten, man kann sie aber auch aus 8, 12 oder sogar aus 24 Gerten flechten, dann wird sie am oberen Ende mit bunten Bändern geschmückt. Die Schläge sollen den Frauen nicht wirklich weh tun, sie sind eher ein Zeichen für das männliche Interesse an ihnen. Traditionellen Überlieferungen zufolge soll dieser Brauch den Frauen im kommenden Jahr sogar Gesundheit und Schönheit bringen. Deshalb schlagen die Frauen auch nicht zurück, sondern übergeben den Männern bunt verzierte Ostereier und bewirten sie mit Ostergebäck und Alkohol. Eine typische Spezialität zu Ostern ist ein Kuchen in Form eines Lamms.
Unternehmer peitschten ihre Sippschaft, damit sie nicht faul sind und sie gingen auch in den Stall und haben die Kuh gepeitscht, dass sie früh ein Kalb wirft. Das Peitschen der Obstbäume im Obstgarten sollte bewirken, die Natur aus dem Winterschlaf zu holen. Den verheirateten Frauen wurde mit der Rute eine böse Zunge ausgetreiben. Es wurde auch als Zeichen der Freundschaft/Feindschaft zwischen den Familien gepeitscht – Kinder durften nicht zu denen Nachbarn gehen, wo die Eltern mit ihnen auf Kriegsfuß standen.
Bänder, Schleifen
Insoweit das Mädchen beim Montagsosterlied ein farbiges Band an der Rute angeknotet hat, könnte das für sie eine heimliche Botschaft bedeuten: Rote Farbe zeigt an, dass sie der Junge gerne hat. Blaue Farbe hat ihm eine Erwartung gegeben. Der Junge, der ein grünes Band bekommen hat, war beliebt. Wer ein Band mit gelber Farbe bekommen, war nicht beliebt und das Mädchen hat ihm seine Interessenlosigkeit kundgegeben.
Osternester suchen
Am Morgen des Ostersonntags dürfen die Kinder, die von den Eltern versteckten Ostereier suchen. Aber warum wir Ostereier suchen und wieso sie überhaupt versteckt
werden, ist leider unklar. So genau weiß keiner, wie diese Tradition entstanden ist.