Nikolaustag im sächsischen und böhmischen Erzgebirge

Der heilige Nikolaus ist mit Sicherheit einer der beliebtesten Heiligen der christlichen Glaubenswelt, denn zahlreiche Legenden berichten über seine Wohltaten für das einfache Volk. Nikolaus lebte im 4. Jahrhundert in Myra, der heutigen Türkei.

Im Erzgebirge wird der Nikolaus natürlich auf beiden Seiten der Grenze gefeiert. In Deutschland stellen die Kinder am Abend des 5. Dezembers ihre sauber geputzten Stiefel vor die Tür und warten gespannt darauf, dass sie am nächsten Morgen mit Süßigkeiten, Mandarinen, Nüssen oder anderen kleinen Gaben gefüllt sind. Waren die Kinder das Jahr über nicht artig, kann es passieren, dass sich in ihren Stiefeln auch das ein oder andere Stück Holz oder Kohle befindet.

Am Abend des Nikolaus (Mikuláš) in Tschechien begegnet man in den Straßen viele verkleidete Nikolause mit langen weißen Bärten und Bischofsmützen. Sie werden von einem guten Engel (anděl) und einem bösen Teufel (čert) begleitet. Das Dreiergespann besucht die Familien und fragt die Kinder, ob sie sich im vergangenen Jahr gut benommen haben. Für ein kleines Lied oder Gedicht erhalten sie vom Engel Süßigkeiten. Die bösen Kinder kommen in den Sack des Teufels und erhalten Kohle oder Kartoffeln, anstelle der Süßigkeiten.