Osterbräuche, Ostersymbole und Traditionen
Die Osterbräuche haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Für alle Menschen geht es um das Frühlings- und Naturerwachen sowie den Beginn von wärmeren Tagen.
In den Familien werden alte Osterbräuche wie das Backen des Osterlamms oder des Osterbrotes, Ostereier bemalen oder das Flechten der Osterrute gepflegt. Fast alle Leute dekorieren ihre Häuser mit Ostersymbolen.
Lamm
Das Lamm symbolisiert Jesu Christi als das Opfer des Weltheils. Gottes Lamm wird im 1. Brief des Paulus an die Korinthische Gemeinde Jesus Christus als das Pessach-Lamm bezeichnet, das schon geopfert ist. Dass das Blut des Lammes zur Erlösung der Menschen dient, wird in 1 Petr 1,19 EU deutlich. Petrus verdeutlicht den Adressaten, dass sie nicht mit vergänglichen Wertstoffen, wie Silber oder Gold sich los kaufen und daher erlöst wurden, „sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel“. Das Lamm ist das Ostersymbol seit dem Mittelalter. Heute weiß man leider nicht, ob das Osterlamm für süßes Gebäck oder Lammfleisch steht.
Weidenkätzchen
Die Weidenkätzchen sind ein anderes Symbol für den Frühling. In Europa haben sie die Palmzweige ersetzt. Mit den Palmzweigen haben die Menschen Jesu Christi begrüßt, als er nach Jerusalem gekommen ist. Seit dem Mittelalter hat man geglaubt, dass die Weidenkätzchen, die der Priester am Palmsonntag geweiht hat, eine sehr starke Zaubermacht besitzen. Drei Weidenkätzchen sind die Arznei gegen Halsschmerzen und Fieberfrost. Auch die Kühe haben sie gegessen, um sie gut zu melken. Der Bauer hat die Zweige in den Dachstuhl gegeben. Es war der Schutz vor dem Blitz. Am Karfreitag hat man Weidenkätzchen zum Finden des Schatzes genutzt. Die Mädchen haben sich vor der Weide gekämmt, um lange und gesunde Haar zu haben.
Feuer und Kerzen
Das Osterfeuer ist das Symbol für das Licht, das mit der Auferstehung verbunden ist. Nach altem Brauch wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtfeier von Karsamstag auf Ostersonntag am geweihten Osterfeuer entzündet. Die Kerze war und ist immer noch ein sehr wichtigstes Symbol auf der ganzen Welt. Das Licht ist das Symbol für das Leben. Beim Osterfest wurde dieses Feuer dann zu einem zentralen christlichen Ereignis, bei dem die Osterkerze entzündet wurde, um diese anschließend in einer feierlichen Prozession in die dunkle Kirche zu tragen. Dieses Licht versinnbildlichte die Auferstehung Jesu und das neue Leben, das mit ihm in die Welt kam. Mit diesem Brauch glaubten die Menschen den Winter endgültig zu vertreiben. Von diesem Licht zünden die Leute ihre Kerzen an – das ist ein Symbol für die Ausbreitung des Christentums. Die weiße Farbe der Kerze gilt dabei als Zeichen der Hoffnung, der Lauterkeit und des neuen Lebens.
Kreuz
Das Symbol des Kreuzes war in verschiedenen Kulturen und Religionen bekannt. Es ist das Symbol für die Verbindung der göttlichen und irdischen Welt. Für Christen ist das Kreuz das wohl bedeutendste Symbol.
Ostereier
Das Ei ist das Symbol von Fruchtbarkeit, dem Leben, der Geburt und dem Frühlingserwachen. Die Volkstradition ist Eier bemalen, Dekorieren und Schenken. Man glaubte, dass die Eier magische Macht haben und diese Macht kann man verstärken durch das Bemalen. Bemalte Eier gibt es nicht nur zu Ostern, auch bei einer Geburt, Hochzeit oder Beerdigung. Gefärbt wurde mit Safran, Zwiebel, Kümmel, Lindenblüte und roten Rüben. In der Fastenzeit durften die Menschen keine Eier essen und sie haben sich die ganze Zeit auf das Ende gefreut. Am Ende der Fastenzeit hatten sie sehr viele Eier – das kann auch ein Grund sein, warum die Eier so populär zu Ostern sind.
Osterhase
Nach der Bibel ist der Hase ein kleines Geschöpf, aber sehr klug und weise. Er ist das Symbol für Bescheidenheit und Demut. In der Volksdeutung ist der Hase das Symbol von der Auferstehung. Heute hat der Osterhase die andere Bedeutung - er bringt die Eier (am liebsten Schokoladeeier) zu den Kindern. Diese Tradition kommt aus Deutschland und sie wird jedes Jahr in Tschechien populärer.
Osterkaktus
Der Osterkaktus ist eine Pflanze mit roten Blüten, den man in vielen Haushalten findet. Manchmal nennt man ihn wegen seinen langen überhängenden Blätter „Kleiderhaken“. Dieser Kaktus ähnelt dem Weihnachtskaktus sehr.
Sensenmann hinaustragen
Das Hinaustragen des Sensenmanns ist der Höhepunkt der Frühlingsfeier. Der Sensenmann hat verschiedene Namen - Morana, Morena, Marák. Das Hinaustragen findet am fünften Fastensonntag statt. Die Figur des Sensenmanns tragen Kinder und Jugendliche durch die ganze Stadt und singen Lieder und spielen verschiedene abergläubische Spiele. Am Ende werfen sie die Figur in den Fluss. Mit der Figur gehen auch Winter, Krankheiten und böse Mächte vorüber.
Osterklappern
Das Klappern ist ein uralter Osterbrauch. Vom Gründonnerstag bis zum Gloria der Osternacht klingen keine Glocken, weil sie nach Rom getragen werden, um dort eine Beichte abzulegen. Den Klang der Glocken ersetzten die Kinder mit verschiedenen Klappern, Knarren, Mühlen, Schubkarren und andreren Holzgegenständen, die durch Bewegung einen einschneidenden Ton erzeugen. Man glaubte, dass durch das Klappern alles Böse, einschließlich Insekten und Mäuse, die im Winter ins Haus gekommen sind, aus dem Haus vertrieben werden. Es war und ist heute noch Brauch, dass von den Einwohnern für ihre Dienste die Kinder entlohnt werden. Sie bekommen Süßigkeiten, Eier und kleine Geldgeschenke. Das Osterklappern hat in manchen Regionen das Motiv “Judas jagen” angenommen.